Dead Memories.. ~

plupp

Zischend öffnete er ein Bier und der Deckel rollte hüpfend den grasigen Hügel hinab. Hierher kam er immer, wenn er allein sein wollte. Dieser abgeschiedene Platz hinter dem Haus seiner Eltern. Um dorthin zu gelangen, musste man über den Zaun steigen und sich durch Dickicht kämpfen, weshalb niemand diesen Weg überhaupt kannte. Er nahm einen großen Schluck seines Biers und ließ seinen Blick über den Wald streifen, der sich zu seinen Füßen erstreckte. Er war in Gedanken versunken und nahm nichts mehr um sich wahr.

"Hier steckts du also." meinte Chester erleichtert als er sich neben Corey fallen lies und ihn in die Seite boxte. "Mein Lieber, wir sollten dringend das Gestrüpp wegmachen.. Ich will gar nicht wissen wie viele Brennesseln mich gerae zu gern hatten." meinte er lachend.

Corey reagierte zunächst nicht auf Chesters Anwesenheit. Er nahm noch einen Schluck und starrte weiter vor sich hin. "Dann könnte ich mich hier aber nicht mehr verstecken, "sagte er langsam ohne Chester anzusehen. Er wusste, dass der Andere ihn immer finden würde, aber den Rest der Welt würde er nur zu gerne draußen lassen. "Du bist der Einzige, der weiß, dass ich immer hier komme." Wenn er hier war, war er kein Freund von großen Worten, meistens fand er Genugtuung darin die einfachsten Sachen festzustellen, nur um sicher zu gehen, dass er noch nicht ganz den Kontakt mit der Realität verloren hatte.

Chester genoss den Wind der ihm durch die Haare spielte und legte sich ins Gras. Er wusste, dass Corey nie viel sprach, wenn er hier war. Dennoch machte er sich Sorgen um seinen besten Freund. Es schien kein guter Tag für ihn zu sein. "ist was passiert?" fragte er leise und guckte den anderen an.

Corey zuckte mit den Schultern. Mittlerweile war es ihm fast gleichgültig geworden, WARUM er hierherkam. Dennoch, die Tatsache, DASS er hier war, zeigte ihm nur, dass er sich nie ganz daran gewöhnen würde, dass er es nie wirklich ohn emit der Wimper zu zucken ertragen könnte.
"Das Übliche," antwortete er schließlich, "meine Eltern haben sich gestritten." Dieser kurze Satz reichte, um alles zu sagen. Er brauchte nicht zu erwähnen, dass sie so laut geschrieen hatten, dass ihre Stimmen immer noch in seinem Kopf dröhnten und dass er immer noch sah, wie ein Teller an der Tür vorbeisurrte und dann klirrend zersprang, als er sich aus dem Haus schlich.
Es war in seinem Kopf und alles, was in ihm vorging, konnte man aus seiner Stimme heraushören, wenn man ihn nur lang genug kannte.
Er seufzte und leerte seine Bierflasche.

"Ich verstehe." meinte chester und lehnte seinen Kopf gegen Corey. "Ich verstehe nicht warum sie sich nicht einfach scheiden lassen..." seufzte er. Coreys Eltern streiteten sich oft.. und ise waren ehlende Wichser. "Tut mir Leid für dich. Möchtest du für ne Weil ezu mir?" fragte er leise und machte die Augen zu. "Mein Dad teilt sein Bier bestimmt mit uns.." flüsterte er verbittert und biss sich auf die Unterlippe... Sein Dad war Alkoholiker..

Er schüttelte leicht den Kopf. "Das würde die Sache auch nicht einfacher machen," warf er ein. Er wollte nicht schon wieder irgendwo eindringen, irgendwo das fünfte Rad am Wagen sein. Genauso wenig wollte er von Chester getrennt sein, aber unter den gegebenen Umständen ging es einfach nicht. Seine Eltern verhielten sich wie pubertierende Arschlöcher und Chesters Vater konnte weder seine Hände von der nächsten Flasche Bier noch von seinem Sohn lassen. "Ich brauche einen Job," stellte er schließlich auf seine trockene Art fest, bei der man sich den Rest meistens zusammenreimen musste. "Damit wir irgendwann richtig leben können...."

Chester droppte.
Eigentlich wäre es toll gewesen hätte der andere bei ihm geschlafen, da wäre sein Vater nicht wieder auf ihn losgegangen. Aber er konnte die Einwände des anderen schon verstehen. "Hm~ Schade." flüsterte Chester geknickt und setzte sich wieder hin. "Wieso wir?" fragte er leicht irritiert und merkte wie sich augenblicklich das Schlagen seines Herzens verdoppelte. Er legte zu viel in Worte und wurde dann wieder enttäuscht.. Aber Corey war wirklich der einzige, mit dem sich Chester eine einfache und unkomplizierte Beziehung vorstellen konnte. "Wollen wir dann um die Häuser ziehen?" fragte er mit dem letzten Funken Hoffnung in der Stimme.

"Weil es ohne dich kein richtiges Leben wäre," erklärte er einfach und ließ die nun leere Bierflasche den Hügel herunterrollen. "Entweder wir beide zusammen oder keiner von uns beiden." Worauf er das nun genau bezog, überliess er Chesters Entscheidung.
"Ja~", ging Corey auf den Vorschlag des Anderen, stand auf und hielt Chester seine Hand hin, "ich brauche was härteres als ein Bier, um heute Nacht durchzustehen. So viel Lärm in meinem Kopf"

"Also schläfst du doch bei mir, wenn du wieder betrunken bist hm?" fragte Chester und grinste in sich hinein. Die Worte des Anderen berührten ihn sehr und er nickte. "Dann werde ich auch arbeiten Corey.." meinte er nur und nickte. "Damit wir uns eine Wohnung leisten können. Und so viel bier wie wir wollen." er grinste über beide Ohren.

"Wollen wir noch rumschlendern, in der stadt oder so?" fragte Chester.. er konnte nicht lange ruhig sitzen. "Ablenkung." lächelte er.